Schimmel auf Lebensmitteln: Wie gefährlich ist er wirklich?

Welches gesundheitliche Risiko besteht durch Schimmel auf Lebensmitteln und worauf sollten Sie besonders achten?

Schimmelpilze sind eine ekelerregende Angelegenheit. Die Sporen, mit denen sich Schimmelpilze auf ungeschlechtliche Weise vermehren und in großer Menge an die Umgebungsluft abgegeben werden, stellen eine Bedrohung für die Gesundheit dar, wenn sie eingeatmet werden. Schimmel benötigt zum Wachsen organische Stoffe, weshalb sich auch alle Lebensmittel hervorragend als Nährboden eignen. Sitzt Schimmel auf der Nahrung, gelangen die Pilzkörper bei Unachtsamkeit schnell in den Mund und in den Verdauungsapparat.

Das Risiko, das von verschimmelten Lebensmitteln ausgeht

Der Verzehr von Schimmel auf Lebensmitteln macht in aller Regel nicht sofort krank, es tritt jedoch eine Langzeitwirkung ein. Die durch Schimmel hervorgerufenen gesundheitlichen Beschwerden, zeigen sich häufig erst viele Jahre später. Von zwei toxischen Stoffen, die in Schimmelpilzen vorhanden sind, geht eine besonders große Gefahr aus. Zum einen handelt es sich um das Pilzgift Ochratoxin A, das die Nieren angreifen oder das Immunsystem schwächen kann. Es ist vor allem in Pilzen anzutreffen, die sich auf Getreideprodukten befinden.

Das zweite gefährliche Pilzgift, das als krebserregend eingestuft wird, trägt den Namen Aflatoxin. Es soll vor allem Leberkrebs hervorrufen. Aflatoxine bilden sich bevorzugt in feuchter Hitze. Deshalb tritt dieses Pilzgift häufig auf importierten Lebensmitteln auf. Betroffen sind insbesondere Feigen und Mandeln. Doch auch die anderen Mykotoxine bergen für den Menschen gesundheitliche Gefahren. Die Wissenschaft kennt inzwischen etwa 200 Toxine, für deren Produktion mehr als 300 verschiedene Schimmelpilzarten verantwortlich sind.

Gefährlicher Schimmel auf LebensmittelnRoter Schimmel auf Lebensmittel kann gesundheitsschädlich sein

Je nach der Beschaffenheit eines Lebensmittels, breiten sich Schimmelpilzgifte auch auf bislang noch nicht verschimmelten Stellen aus. Sparsamkeit ist deshalb bezüglich Schimmel auf Lebensmitteln unangebracht. Das Wegschneiden von betroffenen Stellen reicht nicht aus. Selbst eine Nahrung, die nur geringfügig mit Schimmelpilz befallen ist, sollte komplett entsorgt werden. Das gilt vor allem für Brot, dessen Schimmel das gefährliche Pilzgift Ochratoxin A enthält. Die besten Tipps zur Vermeidung von Schimmel auf Lebensmitteln gibt es in diesem Artikel.

Nützliche Schimmelpilze

Außer den gefährlichen Schimmelarten gibt es in der Tat auch Schimmelpilze, die dem Menschen einen Nutzen bringen. Die bekanntesten Arten heißen Penicillium camberti und Penicillum roquefortii. Sie werden zur Herstellung von Camembert und Roquefort-Käse verwendet und verleihen diesen Käsesorten ihr unverwechselbares Aroma. Allerdings kommen bei der Käseherstellung nur Zuchtformen zum Einsatz, die keine Pilzgifte mehr enthalten.

Der Schimmelpilz Penicillium nalgiovense unterstützt die Reifung der Edel-Salami und gibt ihr den typischen Geschmack. Außerdem verhindert der Schimmelbelag auf der Salami einen Befall durch andere Schimmelpilzarten. Das Penizillin, das schon Millionen von Menschen das Leben rettete, wurde ursprünglich aus der Schimmelpilzart Penicillium notatum gewonnen. Heute wird Penizillin synthetisch hergestellt.

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