Wie kann man gegen Schimmel vorbeugen?

Schimmel stößt auf Abneigung, wo immer er sich zeigt. Die schmierigen Beläge hinterlassen einen ekligen Anblick und verströmen einen modrigen Geruch. Deshalb: gegen Schimmel vorbeugen, nicht erst handeln, wenn der Schimmel schon wächst.

Zur Entfaltung der eigenen Art geben Schimmelpilze winzige Sporen an die Luft ab. Dringen diese Partikel mit der Atmung in den menschlichen Rachenraum und tiefer in die Luftföhre und die Lungen, verursachen sie im schlimmsten Fall eine gefährliche Aspergillose.

Sporen und Stoffwechselprodukte der Schimmelpilze beinhalten Toxine, die Allergien, Schleimhautreizungen und andere Krankheiten auslösen können.

Vorsorgemaßnahmen nehmen demzufolge einen hohen Stellenwert ein, denn sie verhindern das Ansiedeln von Schimmel in der Wohnung.

Schimmel vorbeugen durch Reduzierung von Feuchtigkeit und Nässe

Damit Schimmel gedeiht, braucht er:

  • Sauerstoff
  • einen geeigneten ph-Wert (5-7)
  • Nahrung (organische Stoffe, z.B. Staub, Schmutz, Holz, Tapeten, Kleister, etc.)
  • die passende Temperatur
  • und vor allem Feuchtigkeit
Schimmel an der Decke

So weit muss es nicht kommen. Gegen Schimmel vorbeugen ist klüger!

Auf Licht kann Schimmel getrost verzichten. Werden die anderen Erfordernisse erfüllt, fühlt er sich auch in Dunkelheit ausgesprochen wohl.

Weil Feuchtigkeit und Nässe entscheidend zur Schimmelbildung in Räumen beitragen, muss eine wirkungsvolle Schimmel-Prävention exakt an diesem Punkt ansetzen.

Schimmel sprießt vor allem im Badezimmer. Dort herrscht aufgrund der täglichen Körperreinigung eine hohe Dampfentwicklung. Außerdem lassen sich Wasserspritzer auf Fliesen und Schränke nicht immer vermeiden.

Trockene Oberflächen und ausgiebiges Lüften, vor allem direkt nach dem Duschen und Baden, halten Schimmelpilze im Badezimmer fern.

Schimmel vorbeugen durch Vermeidung von Wasserlecks

Undichte Stellen im hauseigenen Wasserleitungssystem bleiben gelegentlich über längere Zeit verborgen. Handelt es sich um einen Haarriss, tritt nur sehr wenig Wasser auf einmal aus. Die verdeckte Leckage durchtränkt mit der Zeit das Mauerwerk.

An uneinsehbaren Bereichen wird ein solcher Schaden meist erst bemerkt, wenn die Wandoberfläche komplett durchnässt und mit Schimmelpilzen übersät ist.

Ähnlich verhält es sich mit defekten Dachrinnen, Fallrohren und Dachziegeln. Rieselt immer wieder Regenwasser an die Außenwand oder durch das Dach, saugen sich Mauern oder Decken mit Wasser voll. Solche Feuchtigkeitsschäden bieten beste Bedingungen für Schimmelpilze.

Gibt es im Haus kein unkontrolliert ein- bzw. austretendes Wasser, kann diesbezüglich kein Schimmel wachsen.

Schimmel vorbeugen durch Vermeidung von Kondensation / Kondensat

Je wärmer die Luft, desto mehr Nässe kann sie in sich speichern. Kühlt sie ab, muss sie sich von einem Teil des Wassers trennen.

Trifft feuchte, warme Luft auf eine kalte Oberfläche, kommt es zur Kondensation. Häufige Kondensatbildung an Wänden und Decken führt unweigerlich zu Schimmelbefall.

Wie lässt sich Kondensat in Wohnräumen vermeiden?

  • Im Sommer tagsüber die Fenster schließen, damit keine schwülwarme Luft eindringt und auf den kühleren Innenwänden kondensiert. Stattdessen morgens und abends lüften.
  • Beim Kochen die Dampfabzugshaube einschalten.
  • Wärmebrücken (z.B. an Rollladenkästen und Heizungsnischen), die im Winter rasch abkühlen, mit Dämmung versehen.
  • Badezimmertür geschlossen halten und nach dem Baden oder Duschen ausgiebig lüften.
  • Im Winter in allen Räumen heizen, damit keine warme Luft in kühlere Räume zieht.
  • Schränke nicht an Außenwände stellen oder mindestens 10 cm von der Wand wegrücken, um überall eine ausreichende Luftumwälzung zu ermöglichen.

Schimmel vorbeugen durch Senkung der Luftfeuchtigkeit

Luftentfeuchter

Mit einem Luftentfeuchter die Luftfeuchtigkeit senken

Wenn sich Schimmel bildet, liegt es meist an einer zu hohen Luftfeuchtigkeit. Zur Schimmelverhütung bedarf es somit Maßnahmen zur Reduzierung der Luftfeuchte.

Experten empfehlen korrektes Lüften: Fenster nicht über längere Zeit gekippt halten, sondern täglich mehrere Stoßlüftungen durchführen, damit die Luft zirkulieren und feuchte Luft entweichen kann.

Nicht nur durch Kochen und Duschen wird die Raumluft mit Wasser angereichert. Auch die Bewohner tragen mit ihrer Atmung und durch Schwitzen zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bei. Lüften erweist sich als unerlässlich, damit die Luftfeuchtigkeit sinkt.

Reicht das regelmäßige Öffnen der Fenster nicht aus, stellen Luftentfeuchter eine gute Ergänzung dar. Sie nehmen feuchte Luft in sich auf und lassen sie kondensieren. Ein integriertes Behältnis fängt das Wasser auf. Neubauten, in denen noch viel Wasser steckt, neigen zu Schimmelbildung. Mit dem Einsatz von Luftentfeuchtern lässt sich diese Schimmelgefahr bannen.

Luftentfeuchter zur Vorbeugung gegen Schimmel

Nasse Kleidung / Wäsche und Schimmel-Prävention, wie passt das zusammen?

Schimmel in Kleiderschränken und Stockflecken auf der Kleidung deuten auf ein zu feuchtes Milieu im Schrank hin. Höchstwahrscheinlich war die Wäsche beim Einräumen noch feucht.

Regengetränkte Jacken und durchnässte Schuhe und Stiefel haben im Kleiderschrank gleichfalls nichts zu suchen.Werden immer nur völlig trockene Anziehsachen und Wäschestücke in den Kleiderschrank geräumt, hat der Schimmel dort keine Chance.

Schimmel entfernen

schimmeltest

Ein Schimmeltest gibt Anhaltspunkte, schon bevor der Schimmel sichtbar wird.

Wurden Wände, Decken, Fugen oder andere Bereiche in der Wohnung Opfer des Schimmels, sollte eine fachgerechte Beseitigung erfolgen.

Trockenes Abbürsten oder Abkehren trägt zu einer Ausbreitung der Sporen bei. Deshalb wird zum Abwaschen mit einem nassen Lappen geraten. Danach ist aber noch immer das feine, meist unsichtbare Myzelgeflecht vorhanden.

Der Handel bietet Spezialprodukte an, deren Substanzen alle Schimmelbestandteile verlässlich abtöten. Als Alternative kommen Hausmittel, wie Alkohol, Essig und Spiritus, in Betracht.

Ein Mundschutz verhindert während der Maßnahme das Inhalieren von Schimmelpilzgiften und aggressiven Stoffen im Anti-Schimmel-Mittel. Durch das geöffnete Fenster können austretende Dämpfe entweichen.

Großflächiger Schimmelbefall gehört in die Hände eines Fachmanns. Er muss an Wänden nicht nur die Tapete, sondern auch den darunterliegende Putz abtragen. Damit sich Schimmel auf Dauer fernhält, darf die hauptsächliche Lebensgrundlage, die Feuchtigkeit, nicht mehr vorhanden sein.

Nahrungsquellen für Schimmel und Reinigung, um Schimmel vorzubeugen

Außer Feuchtigkeit benötigen Schimmelpilze organische Substanzen zur Nahrungsaufnahme. Hat Schimmel Lebensmittel in Beschlag genommen, behindert ihre sofortige Entsorgung die Schimmelausbreitung.

Müllbehälter bergen stets ein gewisses Schimmelrisiko. Sie sollten deshalb täglich geleert und gesäubert werden.

Staub und Schmutz in Verbindung mit Feuchtigkeit verhilft Schimmelpilzen zu einem idealen Nährboden. In einer Wohnung, die möglichst schmutzfrei gehalten wird, lassen sich deutlich weniger Schimmelpilze nieder.

Schimmelsporen minimieren um Schimmel vorzubeugen

Auf Obst und Gemüse bleibt Schimmel zunächst unsichtbar. Spätestens wenn sich auf den Früchten ein weiß-grünlicher oder schwarzer Schimmelrasen gebildet hat, ist die Sporenproduktion in vollem Gange.

Durch die Luftzirkulation gelangen die Fortpflanzungseinheiten der Schimmelpilze an feuchte Plätze in der Wohnung und gründen dort neue Kolonien. Sporenausbreitung lässt sich senken, wenn beim Auftreten von Schimmel umgehend gehandelt wird.

Was sind Schimmelsporen?

Sonnenlicht zur Vermeidung von Schimmel

UV-Strahlen besitzen eine keimtötende Wirkung. Sonnenlicht bringt auch Schimmelpilze und ihre Sporen erfolgreich zur Strecke.

Gelegentliche Sonnenbäder als Prophylaxe gegen Schimmel eignen sich für alle gefährdeten Gegenstände, wie Brotkasten, Abfalleimer, Duschvorhänge, Badematten, Vorleger, Fußabstreifer, Teppiche, Matratzen, Kleidung und Schuhe.

Gartenmöbel sind unter Umständen während der winterlichen Einlagerung im Keller Schimmelpilzen schutzlos ausgeliefert. Den für draußen bestimmten Stühlen, Liegen und Tischen bekommt Sonne und frische Luft im Frühjahr ausgesprochen gut.

Wärme versus Vorbeugung gegen Schimmel

Hohe Raumtemperaturen können sich hinsichtlich einer Schimmel-Prävention tatsächlich als kontraproduktiv erweisen, allerdings nur in Verbindung mit einer Luftfeuchte von 60-70% und mehr.

Wärme trägt grundsätzlich zu einer schnelleren Ausbreitung von Schimmel bei. Welcher Temperaturbereich am meisten behagt, hängt von der jeweiligen Art des Schimmelpilzes ab.

Fazit:

Schimmelpilze lassen sich vermeiden, wenn ihnen in der Wohnung kein passender Lebensraum zur Verfügung gestellt wird. Ausschlaggebend ist dabei eine gemäßigte Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60%, damit dem Schimmel seine wichtigste Lebensgrundlage fehlt.