Feuchte Wände? – Jetzt handeln, bevor der Schimmel kommt

Ein modriger Geruch gilt gemeinhin als Indiz für feuchte Wände. Manchmal lässt sich vorhandene Feuchtigkeit weder mit den Augen erkennen noch ertasten.

Deshalb erweist es sich als Vorteil, wenn Feuchtigkeit in der Wand zumindest mit der Nase wahrgenommen werden kann. Wer unsicher ist, ob tatsächlich eine Beeinträchtigung vorliegt, sollte ein Feuchtigkeitsmessgerät verwenden.

Je nachdem, für welchen Zweck der Hygrometer ausgelegt ist, kann er in Holz und anderen Baumaterialien oder in der Luft die Feuchtigkeit messen.

Was tun bei feuchten Wänden? – Unbedingt schnell reagieren….

…. denn je länger mit der Mängelbeseitigung gewartet wird, desto größer für gewöhnlich der Schaden.

Die Ursachen für feuchte Wände aufdecken und Maßnahmen zur Abhilfe in die Wege leiten

Feuchte Wände im Keller

Hier sind eindeutige Hinweise auf feuchte Wände im Keller ersichtlich

5 Umstände, die eine feuchte Wand zur Folge haben:

  1. Feuchtigkeit, die durch den Boden oder in Wänden hochsteigt.
  2. oberirdisch eindringendes Wasser
  3. Feuchtenester im Mauerwerk (wie lecke Wasserleitungen)
  4. falsches Lüften
  5. frische Baumaterialien, die noch viel Wasser in sich tragen.

Dem Schaden auf den Grund gehen

Damit feuchte Wände in kurzer Zeit austrocknen, empfiehlt sich ein Entfeuchtungsgerät oder ein Bautrockner, der feuchte Luft anzieht, sie vom Wasser befreit und trockene Luft abgibt. (Entfeuchtungsgeraet.com)

Ein Behälter im Inneren des Geräts fängt die Nässe auf. Für kleinere Schäden reichen kleinere Apparaturen aus, wobei zur Mauerentfeuchtung spezielle Verfahren Anwendung finden.

Bevor jedoch ein Entfeuchter zum Einsatz kommen kann, muss erst der Grund für die feuchte Wand herausgefunden werden. Bausachverständige für Bautenschutz helfen bei der fundierten Schadensanalyse. Sie erstellen eine eindeutige Diagnose, die als Grundlage einer effektiven Sanierung dient.

Im Rahmen einer qualifizierten Ermittlung werden sowohl Salz- als auch Feuchtegehalt des Mauerwerks erkundet und Rückschlüsse auf deren Herkunft gezogen. Oftmals erweist es sich unterm Strich als kostengünstiger, wenn gleich ein Profi um Rat gefragt wird, statt selbst Mutmaßungen anzustellen oder auf Nicht-Fachleute zu hören.

Werden ungeeignete Schritte unternommen, bleibt der Missstand nach wie vor bestehen oder es kommt im schlimmsten Fall sogar zu einer Ausweitung des Schadens. Als Folgeerscheinung treten zusätzliche Kosten auf, vom Ärger ganz zu schweigen.

Horizontalsperre gegen feuchte Wand

Feuchte Wand

Für diese feuchte Wand wäre eine Horizontalsperre hilfreich

Aufsteigende Feuchtigkeit stellt besonders in älteren Gebäuden ein Problem dar. Entweder wurden die Barrieren im Mauerwerk, die vor aufsteigender Nässe schützen sollen, im Laufe der Zeit brüchig, oder es sind gar keine Sperren eingebaut.

Früher waren heutige Kellerabdichtungsmaßnahmen noch nicht üblich, deshalb besteht bei Häusern, die in die Jahre gekommen sind, die Gefahr, dass erdberührende Bauteile wie ein Schwamm Wasser in sich aufsaugen.

Eine nachträglich montierte Horizontalsperre unterbindet kapillar aufsteigende Feuchtigkeit, damit das Mauerwerk austrocknen kann. Das Abdichtungskonzept muss natürlich alle bestehenden Wirkungsmechanismen berücksichtigen, sonst bringt die Sanierung, die der aufsteigenden Feuchtigkeit Einhalt gebieten soll, nicht den gewünschten Erfolg.

Für Neubauten eignen sich Bitumenbahnen oder dicke Folien. Die Unterlage darf keine Unebenheiten aufweisen, wie es bei einer glattgestrichenen Mörtelschicht der Fall ist.

Unterkellerte Gebäude erhalten in der Regel zwei oder drei Horizontalsperren. Eine Abdichtung direkt auf dem Fundament gegen aufsteigende Nässe und eine weitere unterhalb der Kellerdecke, um Spritzwasser vorzubeugen.

Zum nachträglichen Einbau einer Horizontalsperre als Maßnahme gegen feuchte Wände kommen folgende Verfahren in Betracht:

1.) Mechanische Horizontalabdichtungen in der Form von Edelstahlblechen, Kunststoffplatten, starker Folie oder Mauerpappe.

Nichtrostende Bleche werden zwischen den Mauersteinen eingetrieben. Für diese Vorgehensweise bedarf es eine durchgehende Mauerfuge.

Achtung: Durch die Schläge können am Haus Risse entstehen.

Keilförmig verformte bzw. angespitzte Chromstahlplatten führen zu einer Reduzierung des Widerstandes. Ansonsten werden die vorhandenen Steine Stück für Stück herausgearbeitet und beim erneuten Einmauern mit einer Sperre versehen.

Eine weitere Alternative: Löcher bohren und mit wasserabweisendem Mörtel füllen. Die Bohrungen müssen überlappen, so dass eine durchgehende Sperrschicht entsteht.

2.) Injektionstechnik

Um Wände vor aufsteigender Nässe zu schützen, wird bisweilen ein Injektionsstoff in Anspruch genommen. Durch die Verteilung dieser Substanz mittels Bohrungen verstopfen die Poren des Mauerwerks, was zukünftig den kapillaren Wassertransport im Mauerwerk verhindert.

3.) Elektrophysikalische Mauerentfeuchtung

Das elektrophysikalische Verfahren, das mit Funkwellen arbeitet, ist nach wie vor umstritten.

Vertikalsperren

Schimmel an einer feuchten Wand

Schimmelbildung an einer feuchten Wand

Nur in Verbindung mit intakten Horizontalabdichtungen führen nachträglich angebrachte Vertikalsperren zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Damit nasse Wände, insbesondere Kellerwände, austrocknen, wird das anliegende Erdreich abgetragen, das Mauerwerk, wenn nötig ausgebessert, grundiert und mit einer Sperrschicht versehen, ein mechanischer Schutz (z. B. eine Noppenbahn) fixiert und die Ausgrabung wieder in ihren ursprünglichen Zustand gebracht.

Eindringendes Regenwasser

Eine feuchte Wand kann das Resultat eines undichtes Daches oder schadhaften Stellen an der Regenrinne oder am Regenfallrohr sein. Selbst durch Risse im Mauerwerk dringt unter Umständen Feuchtigkeit ein.

Vielleicht staut sich das Regenwasser an einem Mauersims oder auf dem Balkon und dringt in die Außenwand ein. Einen ähnlichen Effekt hat die verstopfte Entwässerung der Dachterrasse. Wird ein existenter Defekt entdeckt und behoben, sollte Wandfeuchtigkeit bald der Vergangenheit angehören.

Feuchte Wand aufgrund einer Leckage

Feuchtenester entstehen oftmals durch undichte Wasser- und Abwasserleitungen. Löst sich die Tapete von der Wand oder bröckelt der Putz ab, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Leck handelt.

Selbst bei einem feinen Haarriss können die Auswirkungen enorm sein. Handfeste Indizien präsentieren sich häufig erst mit zeitlicher Verspätung, bisweilen an völlig anderen Stellen.

Unter Fliesen bzw. Vinyl- oder PVC-Tapeten bleibt Wandfeuchte meist sehr lange verborgen. Damit nicht unnötig Mauerwerk aufgestemmt werden muss, leistet ein Feuchtigkeitsmessgerät, das Nässe in Baustoffen aufspürt, wertvolle Dienste.

Der Feuchtigkeitsindikator Gann Hydromette ist zum Beispiel ein Gerät, das seine Funktion mittels Kugelsonde erfüllt. Bei diesem zerstörungsfreien Messverfahren lassen sich nasse Bereiche aufgrund ihres Feuchtigkeitsgrades limitieren.

Bei der Leckortung per Hygrometer entfallen unnötige Wandöffnungen. Punktgenaue Lokalisierung einer Leckage spart nicht nur Kosten, sondern auch Dreck, Staub und Lärm.

Feuchtigkeit messen

Falsches Lüften kann dauerhafte Feuchtigkeit in Wänden nach sich ziehen. Werden die Fenster zu selten geöffnet und der im Haushalt entstandene Dampf kann nicht entweichen, besteht das Risiko, dass sich Feuchtigkeit an Wänden niederschlägt.

Im Sommer sollte das Lüften in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen, damit die feuchtigkeitsgetränkte Tagesschwüle draußen bleibt. Trifft warme, dampfgesättigte Luft auf kalte Oberflächen, kommt es zwangsläufig zur Kondensation.

 

Schimmelhygrometer kontrollieren die Luftfeuchtigkeit in Räumen und zeigen anormale Werte an, noch bevor feuchte Wände entstehen. Der finanzielle Aufwand für ein Feuchtigkeitsmessgerät hält sich in Grenzen, kann aber von unschätzbarem Nutzen sein.

Das trifft übrigens auch auf Neubauten zu, wenn eine zu hohe Luftfeuchtigkeit wegen ungenügend ausgetrockneter Baustoffe festgestellt und mit dem Einsatz von Entfeuchtern das Wachstum von Schimmelpilzen vereitelt wird.

Zusammenfassung:

Beeinträchtigen feuchte Wände das Raumklima, steht als erstes die Ergründung der Ursache an. Ein Feuchtigkeitsmessgerät unterstützt die Suche nach einem eventuell vorhandenen Feuchtenest im Mauerwerk. Ist der Auslöser gefunden und der Schaden behoben, dient ein Hygrometer der ständigen Kontrolle der Luftfeuchtigkeit.

1 Kommentar… Kommentar hinzufügen
  • Manuela Link Antworten

    Ich hatte das Problem auch mal mit Schimmel und feuchten Wänden. Eine nicht so schöne Angelegenheit. Vorallem, wenn man erst ein halbes Jahr in der Wohnung wohnt. Ich hab mir damals dann ein Feuchtemessgerät ausgeliehen um der Sache auf den Grund zu gehen.

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