Schimmelsporen messen, wie geht das?

Das Tückische am Schimmel: Er tritt nicht immer nur an Wänden und anderen, sichtbaren Oberflächen auf. Manchmal bevorzugt er das Verborgene und wird nicht gleich entdeckt.

Eventuell weist ein leicht muffiger Geruch auf Schimmelpilze hin, oder ein mit Schimmelsporen verseuchter Raum wirkt irgendwie unbehaglich. Es kann durchaus sein, dass tatsächlich nichts auf einen bestehenden Schimmelbefall hindeutet.

Sensible Menschen reagieren unter Umständen auf Schimmelsporen allergisch. Die Stoffwechselprodukte und die Vermehrungsorgane von Schimmelpilzen verfügen über toxische Substanzen, die Überempfindlichkeiten und Erkrankungen auslösen können.

Schimmelsporen messen und eine erhöhte Schimmelpilzbelastung in Innenräumen aufdecken

schimmeltest

Eine Messung auf Schimmelsporen gibt Anhaltspunkte, bevor der Schimmel sichtbar wird.

Grundsätzlich wird zwischen Schnelltests zum Selbermachen und in Labors durchgeführten Untersuchungen unterschieden. Zur Heimanwendung bietet der Fachhandel Schimmeltests zur Schimmelsporenmessung an, die leicht zu handhaben sind und im Vergleich mit Laboranalysen weniger kosten.

In einem solchen Paket ist alles enthalten, ein Mikroskop oder andere Utensilien werden nicht benötigt. Die beiliegende Gebrauchsanweisung informiert über die einzelnen Schritte. Meist handelt es sich um 4-5 Petrischalen, die geöffnet als Nährmedien in verschiedene Räumen aufgestellt werden müssen.

Eine Schale sollte ins Freie, um als Vergleichswert die dort befindlichen Schimmelsporen zu messen. Überall in der Natur kommen Verbreitungsorgane von Schimmelpilzen vor. Der Umwelt schaden sie nicht. Wenn sie sich aber in geschlossenen Räumen sprungartig vermehren, besteht für den Menschen Gesundheitsgefahr.

Wie erfolgt die Auswertung eines Schnelltests?

Nach angegebener Frist werden die Schalen verschlossen und einige Tage in Ruhe gelassen. Ist die empfohlene Zeitspanne abgelaufen, offenbaren sich die Sporenmengen. Das zum Set gehörende, bebilderte Material wird mit der Entwicklung in den Petrischalen verglichen.

Ein Schimmeltest im Do-it-yourself-Verfahren lässt sich für behördliche oder gerichtliche Zwecke nicht verwerten. Ein positives Ergebnis sollte deshalb für eine offizielle Erklärung noch von einem fundierten Labortest bestätigt werden. Für den „Hausgebrauch“ und um auf “Nummer sicher” zu gehen, reicht diese einfache Methode jedoch in vielen Fällen aus.

Messung von Schimmelsporen mittels Laboruntersuchung

Erstellt ein zertifiziertes Labor die Analyse, fällt das Resultat erwartungsgemäß korrekter und umfänglicher aus, als wenn lediglich ein Schnelltest vorgenommen wird. Es stehen 3 unterschiedliche Verfahrensweisen zur Auswahl:

  1. Sedimentproben

    Bei dieser Vorgehensweise wird gleichfalls auf flache Schalen mit gelförmiger Nährlösung zur Erzeugung einer Zellkultur zurückgegriffen. Nach dem Aufstellen müssen die durchsichtigen Behälter verschlossen und an ein Institut zur Auswertung geschickt werden.

    Die von dort erstellte Analyse beinhaltet Angaben über die aufgetretenen Schimmelarten und deren Menge. In der Regel zählen zum Leistungsumfang noch diverse Empfehlungen, die zur Vermeidung von Schimmelpilzen beitragen oder, wenn tatsächlich ein besorgniserregendes Resultat herauskommt, wie es dem Schimmel erfolgreich an den Kragen geht.

  2. Schimmelsporen mit dem Luftkeimsammler messen

    Von Luftkeimmessung ist die Rede, wenn Raumluft in einem Gerät eingefangen und mit einem Nährboden in Kontakt gebracht wird. Bei der Luftkeimmessung kommen meist keine Standardnährmedien zum Einsatz, sondern Spezial-Nährböden, die weitaus mehr Schimmelarten erfassen. Das Ergebnis der Luftkeimmessung erfolgt in “koloniebildenden Einheiten” (KBE) pro Kubikmeter Luft.

  3. Abklatschprobe

    Gibt es schon Schimmel an der Wand oder anderen Oberflächen, findet gegebenenfalls die Kontakt- oder Abklatschprobe Anwendung. In diesem Fall muss das Nährmedium direkt an die schimmelige Stelle gedrückt werden. Die anschließende Laboruntersuchung ergründet die bei der Probe entnommenen Pilzgattungen und die Schwere des Schimmelbefalls.

Wirkungsvolle Aktionen gegen Schimmel

Schimmelsporen messen dient dem Wohlergehen der Familie. Der Test entschlüsselt, ob eine gesundheitsgefährdende Schimmelpilzbelastung in Innenräumen vorliegt oder nicht. Bei negativem Befund besteht kein Anlass zur Sorge. Doch bevor die Schimmelsporenmessung angesagt ist, tragen diverse Vorbeugungsmaßnahmen gegen Schimmel zu einem angenehmen Raumklima bei.

Tipp:
Als überaus förderlich erweist sich ein Hygrometer, der eine zu hohe Luftfeuchtigkeit sofort bemerkt. In Wohnungen sollte der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zwischen 40% und 60% betragen.

Damit Schimmelpilze gedeihen, benötigen sie ein feuchtes Milieu. Bleiben Wohnräume relativ trocken, existiert kaum ein Schimmelrisiko. Ausnahmen bilden kalte Fenster und Außenwände, die feucht werden, wenn auf ihnen warme Heizungsluft kondensiert.

Steigt dadurch die Luftfeuchtigkeit im betreffenden Raum, zeigt der Hygrometer höhere Werte an. Mit Feuchtigkeits- und Temperaturmesser ausgestattete Klima-Messgeräte sind preiswert, verschaffen aber trotzdem einen guten Überblick.

Die Messung muss nicht zwangsweise in allen Räumen gleichzeitig stattfinden. Ein einziges Messinstrument kann im ständigen Wechsel Auskunft über die Luftfeuchte in allen Räumen erteilen.

Fazit:

Die Messung von Schimmelsporen lohnt sich immer, wenn ein Verdacht auf Schimmelpilze besteht. Selbst ohne konkrete Anzeichen, tritt manchmal ein vorher nicht wahrgekommenes Schimmelproblem zutage. Je schneller etwas gegen Schimmelpilze unternommen wird, desto geringer der Gesamtschaden.

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