Schimmelsporen – um was genau handelt es sich dabei?

Schimmelpilze rufen bei uns Menschen unangenehme Assoziationen hervor. Die schmierigen Beläge, die sich bevorzugt in feuchtem Milieu ansiedeln, hinterlassen einen modrigen Geruch und sehen alles andere als schön aus.

In der Wohnung kann Schimmel zu einem echten Problem ausarten, wenn Ausrottungsversuche fehlschlagen. Nicht selten bricht Schimmel nach Sanierungsmaßnahmen immer wieder durch.

Schimmelpilze stellen in Wohnräumen nicht nur einen ästhetischen Makel dar. Weil Schimmel Giftstoffe freisetzt, birgt er für die Bewohner ein gesundheitliches Risiko. Ist von Schimmelpilzen die Rede, kommt meist auch die Sprache auf Schimmelsporen.

Inhaltsverzeichnis:

Um was genau handelt es sich bei Schimmelsporen und welchen Zweck erfüllen sie?

Schimmelsporen auf PetrischaleDie klassische Einteilung des Pflanzenreichs erfolgt aus wissenschaftlicher Sicht in Pilze, Algen, Moose, Farne und Samengewächse. Während sich Letztgenannte auf Befruchtung und Samenbildung zur Entstehung einer neuen Generation konzentrieren, nutzen Algen und Moose sowohl die geschlechtliche als auch die ungeschlechtliche Fortpflanzung.

Pilze und Farne setzen bei der Vermehrung und Ausbreitung in erster Linie auf Sporen. Korrekterweise wird unter dem Begriff „Sporen“ ein Entwicklungsstadium von vorwiegend ein- oder wenigzelligen Lebewesen verstanden.

Schimmelsporen dienen demnach der Fortpflanzung und Überdauerung von Schimmelpilzen. Mit ihnen gelingt zudem die Eroberung neuer Lebensräume.

Wie sehen Schimmelsporen aus?

Mit dem bloßen Auge sind einzelne Schimmelsporen nicht zu erkennen. Die winzigen Gebilde in länglicher oder runder Form wachsen an Sporenträgern (Sporangien) heran. Sie lösen sich, sobald sie ihre Entwicklung abgeschlossen haben.

Die Luft nimmt die reifen Sporen auf und trägt sie davon. Weil Schimmelsporen so klein sind, gelangen sie mit der Atmung in den menschlichen Körper und können gesundheitliche Beschwerden nach sich ziehen.

Wie geht die Produktion von Schimmelsporen vonstatten?

Während sich aus dünnen Fäden bestehende Myzelien vorwiegend innerhalb der vom Schimmel befallenen Organismen ausbreiten, vollzieht sich die Erzeugung der Sporen auf dem Schimmelrasen. Je nach Schimmelgattung sieht die Bildungsstätte der Sporen anders aus.

Hier ein paar Beispiele:

  • Pinselschimmel (Penicillium)
    Die runden Sporen befinden sich perlschnurartig aufgereiht auf verzweigten Sporenträgern, was tatsächlich vom Äußeren an viele kleine Pinsel erinnert.
  • Gießkannenschimmel (Aspergillus)
    Auf einem kompakten Stiel sitzt ein Ball, aus dem rundum Sporangien sprießen. Die Enden bestehen aus Hohlzylindern, die nach und nach Sporen freigeben.
  • Köpfchenschimmel (Mucor)
    Ein relativ langer Stängel trägt ein Köpfchen, das für den ständigen Nachschub von Schimmelsporen sorgt.

Die Funktion von Schimmelpilzen in der Natur

Schimmelsporen in der Luft sind absolut normal. Experten gehen davon aus, dass sich im Freien etwa 2000 Schimmelsporen in jedem Kubikmeter Luft tummeln.

Sie sind unterwegs auf der Suche nach neuen Wirkungskreisen, denn ihnen obliegt die Aufgabe, abgestorbene Organismen zurück in den Kreislauf des Lebens zu bringen. Dazu benötigen sie Wasser, aber kein Licht.

In Wohnungen haben Schimmelpilze nichts zu suchen. Gelingt Schimmelsporen über Fenster oder Türen der Zugang in ein Gebäude, gründen sie dort neue Kolonien, sobald sie auf ein geeignetes Substrat treffen.

Können sich Schimmelpilze im Haus aufgrund idealer Bedingungen ausbreiten, steigt der Anteil an Sporen in der Raumluft explosionsartig an.

Gegen ein normales Sporenvorkommen setzt sich ein intaktes menschliches Immunsystem für gewöhnlich erfolgreich zur Wehr, eine unnatürlich hohe Kontamination an Schimmelsporen in der Luft führt jedoch unter Umständen zu Erkrankungen.

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