Wie hoch ist die optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung?

Zum Wohlbefinden trägt die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnungen bei. Das richtige Raumklima wirkt sich sogar ganz entscheidend auf die Lebensqualität eines Menschen aus.

Die Schleimhäute eines Menschen sind bei zu niedriger Luftfeuchte nur zu einer eingeschränkten Leistung fähig. Bei einem Baby beeinflusst trockene Raumluft das Immunsystem noch stärker. Das Aufstellen eines Luftbefeuchters, um trockene Raumluft zu verhindern, kann allerdings Schimmel hervorrufen.

Im Keller liegt die Luftfeuchte generell höher als in Wohnräumen. Schimmelpilze werden deshalb vor allem an Kelleraußenwänden häufig zu einem Problem. Ob Wohnung oder Keller, durch richtiges Lüften lässt sich die Luftfeuchtigkeit reduzieren, bzw. anpassen. Bei der Überprüfung der optimalen Luftfeuchtigkeit leistet ein Hygrometer wertvolle Dienste.

Symptome, die bei unstimmiger Luftfeuchtigkeit auftreten können

Eine trockene oder zu feuchte Raumluft hat nicht selten Beschwerden zur Folge, die nicht immer gleich mit einer ungünstigen Luftfeuchte in der Wohnung in Verbindung gebracht werden, insbesondere wenn es sich um das Schlafzimmer handelt. Nachstehende Symptome weisen eventuell auf zu trockene oder zu feuchte Luft in Wohnräumen hin:

  • Schleimhautreizungen
  • Augenjucken
  • Nasentrockenheit
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schlafstörungen bei ungünstiger Luftfeuchte im Schlafzimmer
  • Bei einem Baby trocknen die Luftwege relativ schnell aus, was zu unruhigem Schlaft führt.
  • Verspannungen der Muskulatur und des Bewegungsapparates
  • Konzentrationsschwäche, vor allem bei ungeeigneter Luftfeuchte im Büro
  • Antriebslosigkeit
  • Müdigkeit und Abgespanntheit
  • Erkältungskrankheiten, die in auffallender Häufigkeit auftreten
  • Im Büro kann es nach gesprächsintensiven Tagen zu Heiserkeit kommen.
  • Allergien, wenn feuchte Luft Schimmelbildung verursacht
optimale luftfeuchtigkeit

Optimale Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Mehr noch als in Wohnräumen sollte die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer den Bedürfnissen des Menschen angepasst sein. Deshalb empfiehlt sich hier die regelmäßige Kontrolle mit einem Hygrometer. Die ausgeatmete Luft besteht zu einem Prozent aus Wasser. Durch die Atemluft und durch nächtliches Schwitzen wird während des Schlafens Wasser an die Raumluft abgegeben, was die Luftfeuchtigkeit im Laufe der Nacht erhöht. Die Luftfeuchtigkeit sollte deshalb abends im Schlafzimmer nur leicht über 40 % liegen. Am Morgen trägt ausgiebiges Lüften zur Normalisierung der Luftfeuchte in Schlafräumen bei.

Bestmögliche Luftfeuchte im Büro

Fürs Büro empfehlen Experten eine optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 45 % und 55 %. Unterhalb 40 % empfinden die meisten Menschen als unangenehm. Wird im Büro viel geredet, wie zum Beispiel in einem Call-Center, sollte die Luftfeuchtigkeit generell etwas höher liegen, weil sonst das Sprechen nach einigen Stunden immer schwerer fällt.

Die optimale Luftfeuchtigkeit messen

Optimale Luftfeuchtigkeit regelmäßig messen

Die optimale Luftfeuchtigkeit regelmäßig mit einem Hygrometer messen

Zur Bestimmung der Luftfeuchte wird ein Hygrometer verwendet. Bei 20° C liegt die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnungen bei mindestens 40 % und maximal 60 %.

Die Anschaffung eines Luftmessgeräts lohnt sich, zumal sich dadurch einerseits das Raumklima verbessern und andererseits Schimmel in Wohnräumen entgegensteuern lässt.

Liegt die Luftfeuchte zu hoch, führt richtiges Lüften zur Reduzierung. Bei zu trockener Heizungsluft schaffen Zimmerpflanzen oder aufgestellte Wasserschalen für den notwendigen Ausgleich.

3 Kommentare… Kommentar hinzufügen
  • Hallo,
    die Komfortlüftung betrifft halt nicht nur das momentane Wohlbefinden, sondern auch einem Vorbeugen gegen Schimmelpilz. Da hilft auch keine Heizungssanierung oder Solar statt der Gasheizung und schon gar keine Wärmepumpe, das ist vielleicht sehr ökologisch, aber der Gesundheit schadet es trotzdem.

  • Til Uhlenspiegel Link Antworten

    Wir alle wissen mittlerweile, dass Neubauten als baulich sicher schimmelfrei gelten, wenn bei einer mittleren winterlichen Außentemperatur von -5 °C an keiner Innenoberfläche der thermischen Gebäudehülle (Fenster einmal ausgenommen) Innenoberflächentemperaturen von weniger als 12,6 °C auftreten (5-Tages-Mittel).
    Wie aber ist das mit Altbauten (Baujahr vor 2001). Diese durften zum Teil unter vollständiger Vernachlässigung von Wärmebrücken geplant und gebaut werden, so dass niedrige Innenoberflächetemperaturen an geometrischen Wärmebrücken (Außenwandecken) oder konstruktive Wärmebrücken (Deckenränder oder ungedämmte Balkonplatten) zu Innenoberflächentemperaturen deutlich unter 12 °C führen. Dies wiederum bedeutet , dass solche Wohnungen mit einem “normalen Wohnklima” von 20°C und 50% rF nicht sicher schimmelfrei gehalten werden können.
    Für ältere Wohnungen fordert der DIN-Fachbericht 4108-8 deshalb ein “angepasstes” Heiz- und Lüftungsverhalten. Wie aber soll das aussehen? 20°C und 40% rF oder noch trockener? Fragen, auf die es bis heute noch keine rechtssichere Auskunft gibt, da sich die Fachleute des DIN-Ausschusses dazu ausschweigen…

  • Jan Butenschön Link Antworten

    Das bei Altbauten die Gefahr für Schimmelbildung höher ist, stimmt absolut nicht. Ich selber habe ein Gebäude von 1905, dass aber noch nicht bewohnt ist und von Oktober bis April nur sehr wenig beheizt wird. Auch im dritten Jahr des Leeerstandes absolut kein Schimmel. Ein sehr deutlicher Unterschied zur Mietwohnung Baujahr 1990, wo wir noch 6 Monate leben müssen. Die Aussenwände haben einen Lehminnenputz, der klimareguierendend ist. Die Aussenwände sind über 40cm dick und aus
    Dagegen kann es auch in Neubauten nach neuesten Standard Schimmelbildung geben. Ja, selbst in Lüftungsanlagen kann sich Schimmel bilden. Die heutigen, eigentlich überzogenen Dämmmassnahmen machen eine sehr sorgfältige Auswahl der Baustoffe notwendig. Geiz ist geil hat da absolut nichts zu suchen. Auch bei Bau-Fachleuten gehen die Meinungen zum richtigen Dämmen extrem auseinander. Die Zeiten von vielen Folgeschäden durch falsche Dämmmassnahmen haben gerade erst begonnen und werden sich in den nächsten 20 Jahren vervielfachen.

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